Die Hans-Claussen-Schule blickt auf eine lange Zeit des Bestehens zurück, in der sie viel erlebt hat. Ihre eigentliche Geschichte im damaligen „Pinnebergerdorf“ begann allerdings schon vor mehr als 200 Jahren mit der Schultrennung in der Dingstätte. Im Bereich der Friedenstraße wurde 1784 das erste Schulhaus, eine kleine Strohkate, genutzt.
Unser Namensgeber Hans Heinrich Theodor Claussen wurde am 8. Februar 1827 in Schleswig geboren.
Als kleines Kind verlor er seinen Vater durch einen Unfall. Seine Mutter geriet daraufhin in wirtschaftliche Not. Um die Kinder ernähren zu können verdiente Hans Claussens Mutter Geld auf einem Taubstummenhof.
Auch Hans Claussen musste als Kind schon arbeiten, damit die Familie genug zum Essen hatte. Hans Claussen hatte früh den Wunsch Lehrer zu werden. Das Geld der Familie reichte nicht für die Ausbildung. Da er aber sehr begabt war bezahlten Schleswiger Bürger für ihn die Ausbildung. Hans Claussen war noch nicht fertig mit seiner Ausbildung, als im Jahre 1848 ein Krieg zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark ausbrach. Hans Claussen meldete sich freiwillig als Soldat.
Im Jahre 1851 bestand er seine Lehrerprüfung, bekam aber nicht gleich eine Anstellung. Zuerst arbeitete er als Lehrer in einer Anstalt für verwahrloste Knaben. Heute wird dies als Kinderheim für Jungen bezeichnet. Anschließend unterrichtete er die Kinder eines Geheimrates.
Dieser Geheimrat wurde später (1852) Landdrost in Pinneberg. Noch in diesem Jahre holte der Landdrost Hans Claussen, den Lehrer seiner Kinder, nach Pinneberg, weil in Pinnebergdorf eine Lehrerstelle frei geworden war. Hans Claussen musste noch einmal eine Prüfung machen und wurde zum Lehrer in Pinnebergdorf ernannt.
Hans Claussen muss ein tüchtiger Lehrer gewesen sein! Obwohl er an einer einklassigen Schule unterrichtete, kamen Kinder auch aus Pinneberg-Stadt. Die Klasse von Hans Claussen hatte zum Schluss 128 Kinder! Hans Claussen hatte es schwer, die Einwohner aus der Landwirtschaft vom Wert einer guten Schulbildung zu überzeugen. Auch im Sommer sollte nämlich Unterricht stattfinden.
Hans Claussen war damals sehr arm. Er musste auf einem Strohsack schlafen und hatte nur einen Tisch und einen Stuhl. So wenig Geld verdiente damals ein Lehrer! Hans Claussen arbeitete noch in einer Ziegelei (am Ende des Ziegeleiweges), für einen Bauernhof (Friedensstraße) und als Kassierer der Gasanstalt, um sich Geld zu verdienen. Sehr erfolgreich arbeitete Hans Claussen noch als Rosenzüchter, welche er gar an andere Händler verkaufte.
Nach 25 Dienstjahren (1877) feierte das ganze Pinneberg begeistert seinen Lehrer - selbst Zeitungen berichteten über ihn! Im Jahre 1885 wurde er in den Ruhestand versetzt. Ein Jahr zuvor wurde er schwer krank; er bekam Rheuma. Er wohnte dann im Peiner Weg. Nach seiner Pensionierung bildete Hans Claussen junge Lehrer aus. Im Jahre 1889 starb Hans Claussen im Alter von 62 Jahren.